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04. Januar 2021

Ein herausforderndes Jahr geht zu Ende. Ein Jahr, das uns hier in Deutschland und Europa an unsere psychologischen, sozialen, medizinischen und wirtschaftlichen Grenzen gebracht hat. Ein Jahr, in dem so vieles anders war als sonst. Wir uns plötzlich davon gefordert sahen in kürzester Zeit diverse Online-Kommunikationssys-teme zu beherrschen, Bildung digital zu organisieren, Home-Office Plätze zu finden (bei man-gelnder Internetverbindung zur Not in der letzten Ecke des Kellerraumes) und uns bewusst wurde, wie leer unser Leben wird, wenn Kultur und gesellschaftliches Leben über Monate runtergefahren werden.

Es war auch ein Jahr, in dem wir uns als WfM kein einziges Mal persönlich treffen konnten. Nun befinden wir uns aber nicht in einer epidemischen Situation, sondern sind Teil eines weltweiten Geschehens. Und somit sind all die oben beschriebenen Herausforderungen auch in Uganda aufgetreten. Nur wie soll dort Bildung digital organisiert werden, wenn es in der ganzen Schule keinen einzigen Computer gibt, geschweige denn bei den Kindern zuhause? Wie sollen Menschen sich ihren Lebensunterhalt finanzieren, wenn Unternehmen geschlossen und Märkte unter freiem Himmel verboten werden und es kaum noch eine Möglichkeit für bezahlte Arbeit gibt, geschweige denn die eigenen Produkte zu verkaufen? Wenn die erlaubte Obergrenze an Personen pro Raum schnell von der eigenen Familie überschritten wird?

Nun sind die Infektionszahlen in Uganda verglichen mit den unsrigen zum Glück noch sehr überschaubar, dennoch ist das Land durch den verhängten Lockdown im Frühjahr stark ge-beutelt worden. Auch unsere Projekte in Isingiro sind von der Situation betroffen, wie ihr weiter unten lesen könnt. Auch unsere jährliche Projektreise konnte 2020 nicht stattfinden. Das bedeutet natürlich für uns, dass wir viele der materiellen Spenden nicht zur Moru Clinic bringen konnten dieses Jahr, dass wir uns kein eigenes Bild von der Situation machen konnten, aber vor allem, dass wir Carol, Sauda und alle anderen Menschen, die in der Moru Clinic und bei Oru Water arbeiten nicht persönlich treffen konnten.

Ein Grund mehr ein Stück enger zusammen zu rücken (natürlich nur im Übertragenen Sinne) und uns auf das zu besinnen, was im letzten Jahr für uns alle besonders wichtig geworden ist. Die Verbundenheit zueinander, das Zusammenhalten und das gemeinsame nach vorne Blicken im Wissen, dass es eines Tages wieder besser sein wird. Im Namen des WfM Vorstandes sage ich DANKE dafür, dass ihr uns auch in diesem besonderen, für manche sicherlich nicht einfachen Jahr unterstützt habt und wünsche euch und uns ein gutes, gesundes und geselliges Jahr 2021!

Johanna Stumpner

Vorstandsvorsitzende

Zum Jahresbrief 2020

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