Vier Mzungus, zehn Gepäckstücke: es ist wieder Zeit für unsere Projektreise nach Uganda. Freut euch auf unseren Reisebericht, der euch die nächsten 6 Tage aktuelle Einblicke in unsere Projekte gewährt!
Tag 1 vor Ort:
Als erstes führt uns unsere Reise zur Wasserfilterproduktionsstätte in Mile 20. Unangekündigt, als Überraschung geplant, trafen wir Sauda an, die sich sehr über unseren Besuch freute.
Doch heute sollte es für uns erstmal in die Moru Clinic gehen. Schließlich waren von unseren 10 Koffern und Reisetaschen 7 mit großzügigen Sachspenden für die kleine Landklinik bepackt. Carol zeigte uns zunächst voller Stolz den aktuellen Stand der Baustelle des Hauses für die Moru Clinic.
Danach ging es an das große Auspacken. Von Medikamenten, Verbandsmaterialien, über medizinisches Equipment bis hin zu Kleiderspenden hatte Carol vieles worüber sie sich freuen konnte.
Und dann ging es auch schon mit dem Behandeln los. Während Carols Health Officer und zweite Krankenschwester in jeweils separaten Räumen Patienten empfingen, behandelten auch wir mit Carol gemeinsam Beschwerden jeder Art.
Wir beschließen den ersten Tag mit unzähligen Eindrücken, die wir in ein paar Bildern mit euch teilen wollen.
Tag 2 vor Ort:
Heute haben wir uns in unsere jeweiligen Projektteams aufgeteilt. Johanna und Alex haben sich mit Bright, Managerin der Oru Water Wasserfilterproduktionsstätte, über die aktuelle Situation und Zukunft des Projektes unterhalten.
In diesem Zusammenhang haben sie einen der Faces of Uganda Kalender überreicht, der mit großer Begeisterung und Stolz sofort in den Räumlichkeiten der Produktion aufgehängt wurde.
Um die Vermarktung weiter voranzutreiben hatten sie außerdem Flyer im Gepäck, die vorher gemeinsam mit Bright entworfen und ausgearbeitet wurden.
Sowohl bei Oru Water, als auch in der Moru Clinic, welche zwei Filter für ihre Patienten nutzt, ist die Nachfrage und das Interesse an der einfachen Lösung für sauberes Trinkwasser groß.
Denn wie wichtig diese wirklich ist, wurde auch heute Sabine und Elisabeth bei der Arbeit in der Moru Clinic wieder mehr als deutlich. Nach wie vor entspringen viele der zu behandelnden Erkrankungen schlechter Wasserqualität.
Tag 3 vor Ort:
Osiibiregye aus Mbarara!
Wir starteten in unseren Tag mit einer kleinen To-Do Liste für die Stadt. Dabei besorgten wir fehlende Medikamente und weiteren medizinischen Bedarf für die Moru Clinic, sowie ein neues Kugellager für die Filterpresse in Mile 20.
Da der Preis für die Filter immer noch eine große Herausforderung für die Menschen in der ländlichen Gegend darstellt, wurde in der Klinik heute ein kleiner Test mit günstigeren Preisen gestartet. Dieser verlief sehr erfolgreich, denn kurz nach Verkaufsstart, waren bereits 2/3 der reduzierten Filter reserviert. Somit ermöglichten wir auch denen, die deutlich weniger verdienen, einen dauerhaften Zugang zu sauberem Wasser.
In der Moru Clinic konnten Sabine und Elisabeth derweil heute mehrere Erfolge verzeichnen, da es den Patienten, die aufgrund ihrer Erkrankungen über Nacht dabehalten werden mussten, heute bereits deutlich besser ging und sie ihren Heimweg antreten konnten.
Zur selben Zeit besuchten Alex und Johanna einige der Schulen, welche von WfM gespendete und von Oru Water bereitgestellte Filter in Benutzung haben. Alle Schulen waren mehr als dankbar und glücklich. Die Kinder werden spürbar seltener krank und die Schulen sparen Zeit und Geld für Feuerholz.
Nun geht ein weiterer erfolgreicher Tag zu Ende. Wir sagen Oraragye aus Uganda und bis morgen!
Tag 4 vor Ort:
Heute haben wir uns als gesamtes Projektteam auf die Arbeit in der Moru Clinic konzentriert. Als wir morgens bei der Klinik ankamen, wartete bereits wieder eine große Schar an Patienten auf uns.
Es gab viele erfreuliche Nachrichten über den Tag. Einige Patienten des vergangenen Jahres haben sich erneut vorgestellt und berichteten dabei von ihrer knapp ein Jahr lang anhaltenden Schmerzbefreitheit.
Die Mittagspause nutzten wir, um mit Carol gemeinsam kleine Bananenküchlein zu backen. Denn auch bei unserer diesjährigen Projektreise haben ihr wieder ein paar kleine Utensilien für Ihre Küche mitgebracht, welche natürlich gleich ausprobiert werden wollten.
Nachmittags machten Johanna und Alex noch einmal einen kurzen Abstecher nach Mile 20, um den nächsten Produktionsschritt nach dem Brennvorgang zu begleiten und weitere ausgiebige Gespräche mit den Arbeitern und Mitgliedern von Oru Water zu führen. Mit der letzten gebrannten Charge sind nun beinahe 600 Filter produziert.
Beendet haben wir den Tag mit einem Abendessen in Gesellschaft von Professor Charles von der Mbarara University of Science and Technology, der als Berater für das Wasserfilterprojekt tätig ist. Nach einem langen Austausch in angenehmer Atmosphäre, geht unser vorletzter Tag in Uganda dann auch schon zu Ende.
Tag 5 vor Ort:
Und schon neigt sich unsere diesjährige Projektreise wieder dem Ende zu. Obwohl die vergangenen vier Tage bereits sehr anstrengend waren, freuten wir uns auf den letzten Tag hier im Isingiro District.
Johanna und Alex konnten in Mile 20 den nächsten Produktionsschritt der Wasserfilter begleiten und dabei zusehen, wie die Filter aus dem Wasserbad genommen, abgebürstet und dann in die Sonne zum Trocknen gelegt wurden. Schön waren auch die sehr persönlichen Gespräche mit den Projektarbeitern, welche ein großes Vertrauen zu uns zeigen.
In der Moru Clinic haben Sabine und Elisabeth parallel den Testverkauf mit den vergünstigten Filtern erfolgreich abschließen können. Zudem wurden wieder viele Patienten behandelt – von 6 Wochen bis 80 Jahren war heute alles dabei. Es waren sogar einige über Nacht geblieben, da die Malariasaison begonnen hat.
Die Enttäuschung war groß als wir am frühen Nachmittag gemeinsam mit Carol Richtung Mbarara aufbrachen, um das Geld für die Gehälter der nächsten zwei Monate und weitere Spenden für den Bau direkt auf ihr Konto einzuzahlen. Wir ließen unseren letzten Tag mit einem gemeinsamen Essen mit Carol ausklingen.
Deutlich leichter bepackt, wenn auch immer noch etwas eingeengt im Auto, treten wir unseren Rückweg zum Flughafen in Entebbe an. Mit einem neuen Streckenrekord von knapp 5 Stunden dank des neuen Kampala Expressways, einiger starker Regenfälle auf dem Weg dahin und vielen neuen Eindrücken im Gepäck, erreichen wir pünktlich unseren Flug.
Der WfM bedankt sich hiermit herzlich bei der EnerControl GmbH & Co. KG, die diese Projektreise über Spenden finanziert und somit ermöglicht hat. Besonderer Dank gilt hierbei auch der Capio Franz von Prümmer Klinik in Bad Brückenau, die die Moru Clinic mit medizinischem Bedarf bedacht hat. Ein ebenso großes Dankeschön an alle Klein- und Großspender von finanziellen Mitteln und notwendigen Materialien. Es sind 100% der Spenden bei unseren Projektpartnern angekommen!
Die Flugreise wurde über atmosfair CO2 kompensiert. Der WfM bedankt sich bei Alexander Martin.