REISEBERICHT 2018

02.Juni 2018

Tag 1: Heute waren wir bei Carol in der Moru Clinic, haben ihr wieder viele Medikamente und medizinische Basisausstattung mitgebracht und dann gemeinsam Patienten behandelt.
Carol hatte heute also eine deutsche Ärztin, zwei Assistenten/Übersetzer und einen Fotografen an der Hand. Ob Infekte, Parasiten, starke Schmerzen durch Versteifungen und Verkrampfungen aufgrund der extrem schweren körperlichen Arbeit bis hin zu gebrochenen Füßen und hochschwangeren Frauen – von klein bis groß, jung bis alt, in die Moru Clinic kommt jeder und es wurde geholfen wo konnte.
Ansonsten gab es Medikamente um die Symptome zu bekämpfen und es wurde der Besuch eines entsprechenden Facharztes empfohlen.

Die Menschen, die in die Moru Clinic kommen, sind teilweise so arm, dass sie sich nicht einmal einfache Flip Flops leisten können. Und auch eine Behandlung können sie manchmal nur später oder gar nicht bezahlen, aber hier werden sie trotzdem nicht abgewiesen.
Es ist beeindruckend, inspirierend und bewegend was Carol hier leistet und auf die Beine gestellt hat. Und sie ist noch längst nicht am Ende. Sie hat klare Vorstellungen davon, wie es mit der Clinic noch weiter gehen soll.
Dies alles und noch mehr erfahrt ihr dann in ein paar Wochen, denn wir haben Carol interviewt und werden daraus ein Video machen, um zu zeigen, dass jeder Cent, den WfM bekommt für ein wirklich tolles Projekt ausgegeben wird und dort landet, wo Hilfe ganz ganz dringend benötigt wird.

03.Juni 2018

Tag 2: Der erste Besuch bei Oru Water in der Wasserfilterproduktion in Mile 20. Das Produzieren der Filter läuft soweit gut, die große Herausforderung lautet nun die Vermarktung in Gang zu bringen.
In einer Gegend, wo Armut allgegenwärtig ist, kostet es natürlich viel Zeit und Überzeugungskraft den Menschen verständlich zu machen, warum es sinnvoll ist einmalig etwas mehr für einen Wasserfilter auszugeben.
Um das häufig verunreinigte Wasser trinkbar zu machen muss dieses im besten Fall abgekocht werden und Feuerholz ist teuer.
Dies können sich aber viele nicht leisten und leiden daher unter den gesundheitlichen Folgen des schmutzigen Trinkwassers.

Dank der Oru-Water Filter ist ein Abkochen zukünftig nicht mehr nötig.
Dies spart Geld und Zeit.
Auch braucht es kein Geld mehr für Medikamente, um die gesundheitlichen Folgen des verunreinigten Wassers zu behandeln.
Nun gilt es also auch die Vermarktung noch etwas anzukurbeln, damit dieses Projekt hoffentlich bald auf eigenen Füßen steht.

04.Juni 2018

Tag 3: Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt von allen nur noch mit „How are you, Mzungu“ begrüßt zu werden.
Bei Oru-Water haben wir heute sehr viel über mögliche Marketing Strategien, die Herausforderungen, die noch bestehen und wie man diesen begegnen kann, diskutiert.

Mittags wurden wir zu einem köstlichen Lunch in ein afrikanisches Restaurant eingeladen und fielen durch den Wunsch nach Messer und Gabel natürlich sofort auf.
Wobei zumindest eine von uns sich auch auf die lokalen Gepflogenheiten des Essens mit den Händen eingelassen hat.
In der Moru Clinic wurde derweil fleißig weiter behandelt.
Die Spannweite der Patienten ist immer noch vielseitig.
Der Nachmittag wurde genutzt um in Mbarara noch einmal einen großen Vorrat an Medikamenten für Carol und ihre Klinik zu kaufen.

05.Juni 2018

Tag 4: In Mile 20 wurde heute das Feuerholz gebracht, um den Ofen anzuschüren, damit die Filter gebrannt werden können.
Der Ofen wird über viele Stunden hinweg immer wieder in verschiedenen Temperaturintervallen aufgeheizt und abgekühlt und erreicht bei der Temperaturspitze satte 700 Grad.
Außerdem waren wir heute bei der UNHCR (United Nations Refugee Agency) in Mbarara und haben dort die Wasserfilter vorgestellt, um eine mögliche Verteilung in den großen Flüchtlingscamps hier in der Region zu diskutieren.

In der Moru-Clinic wurden währenddessen wieder sehr viele Patienten behandelt.
Es hat sich schon rumgesprochen, dass die Mzungus wieder da sind, weshalb viele für eine Behandlung vorbeikommen.
Zum Lunch wurde der neue mitgebrachte Backofen eingeweiht und gleich ein Kuchen und ein paar kleine Brötchen gebacken.

Auf unserem Heimweg heute sind wir an einer Gruppe Kinder vorbeigekommen, welche die gelben Wassertanks nach Hause transportiert haben – da konnten wir nicht anders als kurz anzuhalten. Wie ihr euch denken könnt, waren wir binnen Minuten die Hauptattraktion in der Gegend.
Für Alex und Johanna endet die Reise heute, Sabine und Elisabeth werden morgen nochmal einen Tag in der Moru-Clinic verbringen.
Ein paar erste Abschiedsbilder mit Carol haben wir trotzdem schon mal gemacht.

06.Juni 2018

Tag 5: Auch die Reise von Elisabeth und Sabine neigt sich dem Ende zu.
Sie berichten von ihrem letzten Tag: Diesen Morgen begrüßte uns eine Flut von Patienten an der Moru Clinic und wir taten unser Bestes so vielen zu helfen wie wir konnten.
Wir behandelten eine junge Frau, die gerade Anfang des Jahres ein Kind verloren hatte. Sie ist wieder schwanger und war voller Angst bei ähnlichen Symptomen ihr Kind erneut zu verlieren.
Mutter und Kind sind wohl auf- oder sollten wir sagen KindER?
Denn beim Ultraschall konnte man deutlich zwei Herzen schlagen sehen.

Den Nachmittag verbrachten wir mit Carol in Mbarara und planten das Wachstum der Moru Clinic.
Carol war den Tränen nahe und dankbar für alle Spenden, die ihr den Baubeginn eines eigenen Hauses für ihre Familie und die Mitarbeiter der Moru Clinic nun ermöglichen.
Außerdem wird sie schon bald vor Ort von einem Health Officer tatkräftig unterstützt.
Damit ist unser diesjähriger Besuch der WfM Projekte vor Ort nun zu Ende – es war wieder eine eindrucksvolle Zeit und bestätigt uns darin, dass wir mit unserer Arbeit und Unterstützung das Richtige tun!

JEDE SPENDE HILFT
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